


Kaum ein Umfeld ist mit so eindeutigen negativen Assoziationen verbunden wie das einer Zahnarztpraxis. Eine Ästhetik der Hygiene und Sterilität, der klassische „weiße“ Farb-Monolog und nicht zuletzt der unverwechselbare Geruch sind eng verbunden mit dem Gefühl eines körperlichen und seelischen Ausnahmezustands. Vor diesem Hintergrund erfordern Klinikbauten wie Zahnarztpraxen im Besonderen ein radikales Umdeuten und Re-Allegorisieren gewohnter Rituale und Erwartungen – weg vom klinischen und hygienischen Ausnahmezustand, hin zu positiv belegten Assoziationen des Wohlfühlens und der Entspannung.
Ziel für das Praxisdesign von KU64 ist das Vergessen der sprichwörtlichen Angst und das Schaffen einer Atmosphäre der Gelassenheit, die man eher von Spas, Cafés, Restaurants oder Hotels erwartet. Hier geht es um Schönheit, Gesundheit und Well-Being.
Bereits in den Zahnarztpraxen am Kurfürstendamm wurde das Designkonzept aus einem evidenzbasierten Entwurf entwickelt, in dem die Atmosphäre und der Erlebnisfaktor, die Sinne der Patienten weg von der Angst vor dem Zahnarztbesuch, hin zu einem Gefühl des Wohlfühlens und der Entspannung verhelfen soll. Dieses Konzept und die Identität der KU64 Zahnarztpraxis am Kurfürstendamm wird in den neuen Räumlichkeiten im Potsdamer Palais Ritz und am Berliner Hausvogteiplatz weitererzählt.
In beiden Praxen umhüllen Lamellenkonstruktionen aus Nussbaum-Echtholzfurnier die Räume, um ein Gefühl der Geborgenheit und Wärme zu vermitteln.
Andrei-Friederich Atanasoaie, Alexander Liu Cheng, Mathilde Dewavrin, Ana Maria Galvez Castillo, Moritz Hanshans, Izabela Anna Kordyka-Ostrowska, Niklas Labuhn, Marco Migliavacca