Im Jahr 2018 ist Deutschland 28 Jahre lang wiedervereinigt - genau so lange wie die innerdeutsche Grenzmauer (1961-1989) existierte. Im Deutschen Pavillon auf der Architekturbiennale 2018 in Venedig nehmen GRAFT Architekten - Lars Krückeberg, Wolfram Putz und Thomas Willemeit - gemeinsam mit der deutschen Politikerin Marianne Birthler diese Parallele zum Anlass, die Auswirkungen der Teilung und den Prozess der Heilung als dynamisches Raumphänomen zu untersuchen.
Die Begleitpublikation untersucht prominente Beispiele städtebaulicher und architektonischer Gestaltung, die im Verlauf des ehemaligen Grenzstreifens seit der Wiedervereinigung entstanden sind und Aspekte von Teilung und Integration thematisieren. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem ehemaligen Verlauf der Berliner Mauer. In einer Reihe von Aufsätzen untersuchen renommierte Architekten, Stadtplaner und politische Kommentatoren die städtebaulichen und gesellschaftlichen Erscheinungsformen und Auswirkungen dieser Entwicklungen. Die Publikation nimmt auch Stellung zu aktuellen Debatten über Nationen, Protektionismus und Teilung. Während die Welt zusammenwächst, werden zunehmend Mauern diskutiert und gebaut, die die Menschen voneinander trennen.
Mit Beiträgen von: Marianne Birthler, Axel Klausmeier, Michael Cramer, John Kornblum, Thomas Krüger, Michael Pilz, Scilla Elworthy, Wolfgang Tiefensee, Jochen Sandig, Hans Stimmann, Kristin Feireiss, Lars Krückeberg, Wolfram Putz, Thomas Willemeit; und Interviews mit Daniel Libeskind und Bruno Flierl.