Columbiaquartier

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Columbiaquartier Site Plan
Urban Planning
Projektart
Stadtplanung
Status
Wettbewerb, 2. Preis
Ort
Berlin, Deutschland
Zeitraum
2009
Auftraggeber
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin

Im Columbiaquartier, einem hochwertigen Gebiet in unmittelbarer Nähe gewachsener urbaner Stadträume bedarf es in Zeiten geringen Bebauungsdrucks und sich ändernden gesellschaftlichen Bedürfnissen an Wohnraum und Freizeit eine flexible und langfristige Stadtentwicklung. Kern des Pionierbandkonzeptes ist ein anpassungsfähiges und wandelbares Bild von Stadt, die schrittweise langsam oder schneller wachsen kann, jedoch nie unfertig erscheint, sondern in jeder Phase klar lesbare Qualitäten bietet. Ergebnis ist eine prozessual angelegte Grundmatrix, deren Teile sich gegenseitig bereichern ohne voneinander abzuhängen.

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Die Stadt wächst entsprechend den Anforderungen, die Förderung privater Initiativen und das Prinzip „Menschen bauen Ihre Stadt“ macht aus ungenutzten Potentialen temporären Nutzungen, aus denen permanente Strukturen werden können.
Zum einen soll durch das Prinzip „Stadt weiterbauen“ eine Verbindung zu bestehenden Stadtstrukturen geschaffen, zum Anderen der Bestand durch einen bewussten Kontrast klar abgegrenzt werden. So wird das Flughafengebäude als Großform respektiert, jedoch wird der Monumentalität und Maßstabslosigkeit eine kleinteilige Struktur entgegen gesetzt, die die Linienführung des Gebäudes aufnimmt.

Columbia
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PHASEN


Verschieben der Zäune – Identität schaffen
Als erste Maßnahme werden die potentiell temporär zu nutzenden Flächen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Mit minimalem finanziellem Aufwand können sofort wertvolle innerstädtische Flächen der Bevölkerung und damit potentiellen Nutzern zur Verfügung gestellt werden. Es entsteht ein Wege-Loop, der das so genannte Pionierband definiert. Erste Anknüpfungen zur bestehenden Stadt werden durch urbane Pioniere, Sportnutzungen oder Berlin-typische Zwischennutzungen wie Cafe, Ausstellung, Club oder Restaurant im Pionierband geschaffen. Das Pionierband entwickelt sich als urbaner Spielplatz temporärer Nutzungen. In erster Linie können vorhandene Bauten sowie Softball- oder Tennisfelder genutzt werden. Mögliche zusätzliche temporäre Bauten können nach Cradle-to-Cradle Prinzipien ressourcenschonend und wieder verwendbar errichtet werden.

Quartiersbildung
Erst bei steigendem Bebauungsdruck wird in Phase 2 das Stadtband teilweise entwickelt. Im Vordergrund steht dabei die Stärkung funktionierende Charakterquartiere. Die wichtigste Infrastrukturmaßnahme– eine Erschließungsstraße durch das Gebiet, die sich zu großen Teilen an der bestehenden Infrastruktur ausrichtet, wird angelegt und die ersten Baufelder des Stadtbandes bebaut. Einrichtungen lokaler Versorgung, wie eine Kita im ehemaligen Softballfeld, und das Kopfgebäude des Innovationsfeldes, ein Zentrum zur Information, Präsentation und Vermittlung zum Thema Nachhaltigkeit und Gemeinschaft, werden errichtet.

Dichte
Die letzte Phase gilt der Nachverdichtung. Durch IGA und IBA sind Konzepte für das Tempelhofer Feld entwickelt worden, auf die die Tempelhofer Promenade reagieren kann. Neuköllner Kiez und Stadtband wachsen zusammen, an der Tempelhofer Promenade entstehen weitere lokale Zentren, ursprünglich temporär genutzte Flächen werden entweder erweitert oder in permanente Nutzungen transformiert.

Gründungspartner
Lars Krückeberg, Wolfram Putz, Thomas Willemeit
Projektteam
Gunnar Krempin, Nikolas Krause, Yuna Yagi, Steffen Ell, Rasa Urnieziute, Leonhard Clemens