Novalis

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Residential
Projektart
Neubau Wohngebäude
Status
Fertiggestellt
Ort
Berlin, Deutschland
Zeitraum
2022–2024
Größe
1.626 m² (BGF)
Auftraggeber
Matthias Klemme
Fotos
Joe Clark, Berlin

Im Berliner Bezirk Mitte zeigt das Wohnprojekt Novalis wie innerstädtische Nachverdichtung mit den richtigen planerischen Konzepten gelingt. Das Projekt reagiert mit seiner gestaffelten Kubatur und dem Fassadenaufbau auf die speziellen Herausforderungen eines engen Hinterhofs und weckt das brachliegende Potential in der dichten Stadtstruktur.

Gerade in wachsenden Metropolen wie Berlin, wo Raum zunehmend knapp wird und klassische Bauflächen kaum noch verfügbar sind, rückt die Nutzung bislang ungenutzter innerstädtischer Reserven stärker in den Fokus. Die Nachverdichtung im Bestand wird so zum wichtigen Bestandteil einer zukunftsorientierten Stadtplanung.

Moderner Wohngebäudekomplex mit großen Glasbalkonen und hellblauer Fassade, umgeben von älteren Gebäuden

Novalis setzt genau hier an und schließt mitten in einem typischen Berliner Block eine Baulücke im engen Innenhof. Er findet Antworten auf die Frage, wie diese Konstellation – oft als baulich schwierig oder unwirtschaftlich betrachtet – erfolgreich gelöst wird.

Der sechsgeschossige Neubau bietet Raum für 14 Eigentumswohnungen und liegt an der Nordseite des Grundstücks. Die feinfühlig angepasste Kubatur und die durchdachte Grundrissaufteilung reagieren auf die reduzierte Lichtsituation und bedrängte Privatsphäre in dem Hinterhof.

Rückseitig dockt das Gebäude direkt an die Brandwand der Nachbarbebauung an, doch auf der Vorderseite bricht es bewusst mit der gängigen Rechteckform des Blocks und ist teilweise leicht abgewendet. Die neue Ausrichtung umgeht den Blickkontakt zur gegenüberliegenden Bebauung und bringt mehr Licht in die Wohnungen – eine kleine Verschiebung mit großer Wirkung.

Moderner Wohnkomplex mit Balkonen und Glasgeländern, im Hintergrund der Berliner Fernsehturm bei klarem Himmel
Blick von oben auf einen Innenhof mit Sitzbereich, Tischen, Stühlen und bepflanzten Beeten zwischen Wohngebäuden

Die nonlineare Gestaltung des Baukörpers wird durch die Rückstaffelung im hinteren Teil betont, wodurch zugleich die Verschattung im Hof reduziert wird. Die lebendig gefaltete Fassade bringt Leichtigkeit in den dichten Hinterhof und verleiht ihm eine neue räumliche Qualität. Die Freiraumplanung unterstreicht und erweitert die Formenwelt der Planung und schafft grüne, gemeinschaftlich nutzbare Aufenthaltsbereiche, die den gesamten Hof aufwerten.

Helles Wohnzimmer mit grauem Ecksofa, Glastisch, zwei Wandbildern und großem Fenster mit Blick auf Balkon und Nachbargebäude
Moderner Wohn- und Essbereich mit großem Fenster, rundem weißen Tisch, Holzstühlen, Pflanzen und hellem Holzboden

Die Wohnungen selbst variieren in ihren Typologien: Fünf Maisonette-Wohnungen im Erdgeschoss und ersten Obergeschoss überraschen mit lichten Raumqualitäten. In den Etagen darüber ergänzen sich Zwei- und Vierzimmerwohnungen mit Balkonen und Loggien, während sich die Dachgeschosswohnung sich auf der ganzen Grundrissfläche erstreckt.

Projektpartner
Lars Krückeberg, Wolfram Putz, Thomas Willemeit, Sven Fuchs, Georg Schmidthals
Projektleitung
Lars Krückeberg, Peter Buche
Projektteam
Leon Seibert