Gegenstand des Wettbewerbs ist die Planung einer Villa und eines Gästehauses für private Bauherren mit insgesamt ca. 1400m²(NUF). Das parkartige Grundstück mit altem Baumbestand hat eine leichte Hanglage mit Blick zur Elbe. Die Bauherren sind eine junge Familie. Sie wünschen sich ein Haus, in dem sie mit ihrer Familie und Freunden zusammenkommen können, ein Haus, das sowohl lebendigen Austausch wie auch Rückzugmöglichkeiten bietet.
Das Gebäude ist so in das Grundstück eingebettet, dass es zu den verschiedenen Richtungen die schönsten Ausblicke rahmt und inszeniert. Alle Schlafzimmer und Hauptwohnräume sind nach Süden zum Park orientiert. Die Küchen- und Wohnbereiche sind als zentraler Teil des Projektes in einer Sichtachse zum Fluss platziert. Der Blick wird gerahmt von Bäumen und einer Parklandschaft und orientiert sich zur untergehenden Westsonne.
Die Ausrichtung des Ost-West Flügels des Gebäudes ist durch die wertvollen Blicke auf das Flussufer definiert und gewährt mit weit öffnender Geste eine Kontinuität zwischen Außen- und Innenräumen. Versetzt dazu findet sich der Nord-Süd Flügel, der mit seiner Ausrichtung Binnenräume ausbildet. Das Gebäude entwickelt einen Dialog zwischen Landschaft und gebautem Raum und verschmilzt zu einer räumlichen Einheit.
Die Gesamtform ermöglicht die Bildung von Terrassen im Erdgeschoss und im Obergeschoss. Die Terrassen erhalten ihren unterschiedlichen Charakter durch die spezifische Ausrichtung und der Nutzung in Abhängigkeit von Sonnenstand und Tageszeit.
Alle Gärten, Höfe und Terrassen sind in einem Wegekontinuum miteinander verbunden. Die Dachebenen sind begrünt, teilweise begehbar und senken sich entsprechend der vorhandenen Topografie sanft ab. Geschosshohe Verglasungen bieten maximale Transparenz in diesen Bereichen und stellen eine fließende Verbindung zwischen Innen- und Außenraum her. Nach Norden bilden massive Wände einen definierten Abschluss.
Aufgrund der Ausrichtung am natürlichen Sonnenstand ist der Charakter der Räume vor allem durch Helligkeit geprägt. Dachüberstände, außenliegender Sonnenschutz und innenliegende Vorhangsysteme erlauben dabei die performative Steuerung des Energieeintrages. Mit seiner Form ordnet das Gebäudevolumen den Ort in verschiedene Räume, jeder mit eigenem Charakter und Identität. Die Qualität dieser Räume bündelt sich in der zentralen Wohnküche – dem Zentrum des Lebens in diesem Haus.
Von hier können Familie und Freunde die Gesamtheit der verschiedenen Innen- und Außenräume erfahren. Die markante Form des Gebäudes fügt sich sensibel in die vorhandene Parklandschaft ein. Es entsteht ein Dialog zwischen Innenraum und Außenraum, als ob die Räume in diesem Naturraum schweben würden. Das Leben der Bewohner findet immer gleichermaßen in den Innenräumen mit Bezug zur Außenumgebung statt und setzt sich jahreszeitlich auf den großzügigen Terrassen rund um das Haus selbstverständlich fort.