Für etwa 16 % der Weltbevölkerung endet der Großteil der sozialen und wirtschaftlichen Aktivitäten mit Einbruch der Dunkelheit. Weltweit leben etwa 1,5 Milliarden Menschen ohne Strom - allein 600 Millionen in Afrika. Ironischerweise geben diese "netzfernen Haushalte" durchschnittlich 40 % ihres Einkommens für alternative, nicht nachhaltige Energiequellen wie Kerosin, Dieselgeneratoren, Holzkohle und Trockenzellenbatterien aus - eine erhebliche Gefahr für Gesundheit und Umwelt.
Um eine Chance zu haben, an zukünftigen globalen Entwicklungen teilzuhaben, brauchen abgelegene Gemeinden in Afrika bezahlbare und saubere Energiequellen und zuverlässige Infrastruktursysteme. Mit SOLARKIOSK haben GRAFT und Andreas Spiess ein Infrastrukturinstrument entwickelt, das ökologische und ökonomische Wirkung erzielt. Die Kioske geben den Menschen vor Ort die Möglichkeit, neue Fähigkeiten zu erwerben und wirtschaftliche Stabilität zu erlangen, ihre Gesundheit und die Umwelt zu schützen und Zugang zu moderner Technologie und Kommunikation zu erhalten. Während die elektrischen Komponenten zentral bezogen und vormontiert werden, um Qualität und Langlebigkeit zu gewährleisten, können alle anderen Materialien lokal hergestellt und montiert werden. SOLARKIOSK hat lokale Fertigungsstätten in Äthiopien, Kenia und Ghana eingerichtet, die sowohl Ost- als auch Westafrika abdecken.
Durch den Betrieb von SOLARKIOSKs in einer Vielzahl von Ländern und die Gestaltung der erforderlichen technologischen Lösungen als inklusives Geschäftsmodell, das Energie, Konnektivität und Kommunikation auch in abgelegenen Regionen bereitstellt, gewann GRAFT tiefe Einblicke in die Voraussetzungen für den Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen und die Förderung der Entwicklung an abgelegenen Orten. GRAFT überarbeitet derzeit das Geschäftsmodell hinsichtlich autonomer Energielösungen und Räume für Kunden wie Drohnenanbieter, Flüchtlingslager, Gesundheitsstationen, Schulen und andere Dienstleistungen.
Auf dem African Drone Forum in Ruanda Anfang 2020 präsentierten GRAFT und DroneMasters ein neues Konzept, das die schnelle und einfache Umsetzung eines dezentralen Drohnen-, Energie- und Bildungsnetzwerks ermöglichen würde. Die Idee ist, die bestehenden Funktionen des SOLARKIOSK mit einer Drohneninfrastruktur zu verbinden, um die ländliche Konnektivität in Afrika zu erhöhen.
Das GRAFT Energy Drone Hub Netzwerk ist auf die direkte Zusammenarbeit mit den Menschen vor Ort ausgerichtet. Neben der Bereitstellung von sauberer Solarenergie dienen die Hubs als Lade-, Start- und Landeplattformen für Lieferdrohnen. So entsteht ein belastbares, dezentrales Netzwerk mit enormer Reichweite, das auch weit entfernte und unterentwickelte Regionen umfasst und damit das Problem der Last-Mile-Distribution addressiert. Verbundene netzferne Gemeinden bilden größere Netzwerke mit erweiterten Bildungs- und medizinischen Funktionen.
Mit der Energie und der Technologie, die bereits vor Ort vorhanden sind, setzen die GRAFT Energy Drone Hubs das Potenzial frei, um zu erforschen, wie zukünftige Infrastruktursysteme auf Basis der Drohnentechnologie aussehen könnten.