Mit dem Transport System Bögl (TSB) hat die Firmengruppe Max Bögl eine marktreife Magnetschwebebahn entwickelt, die innovative Technik, Alltagstauglichkeit und Intermodalität zu einem neuen Infrastrukturinstrument verbindet.
Durch den Einsatz von vorgefertigten Merkmalen und die Integration von Gleis- und Magnetschwebetechnik hat das Unternehmen eine extreme Reduzierung der Abmessungen erreicht.
GRAFT wurde beauftragt, die Umsetzung einer solchen neuen Technologie in einem städtischen oder ländlichen Kontext vorzuschlagen. Dazu gehörte die Entwicklung von Strecken und Stationen für das intelligent gesteuerte, fahrerlose Bahnsystem, das zu einer lärm- und emissionsarmen Zukunft der Stadt beitragen soll. Dabei ging es nicht nur um die Gestaltung der Strecken selbst, sondern auch um deren Anpassungsfähigkeit an intermodalen Verkehrsknotenpunkten.
Die Logik des TSB-Systems folgend, das mit einem hohen Anteil an vorgefertigten Elementen serienmäßig hergestellt wird, sieht das Design von GRAFT ein modulares System vor, das vorproduzierte Komponenten verwendet, die je nach den Anforderungen der unterschiedlichen Stationstypen eingesetzt werden können. Mit diesen modularen Elementen können Bahnhöfe mit einem, zwei oder mehr Gleisen, Mittel- oder Seitenbahnsteigen, bzw. Kombinationen davon gebaut werden.
Eine modulare Komponente ist ein gebogenes Dachteil, das in zwei verschiedenen Größen hergestellt wird und mit dem sich intelligente, funktionale Räume mit unterschiedlichen Abmessungen gestalten lassen. Das geschwungene Dach wird zu einem verbindenden Element, das in verschiedenen Formen wiederkehrt und das äußere Erscheinungsbild der Stationen prägt. In ihrer Maßstäblichkeit und ihrem Rhythmus stellen diese Dachabschnitte auch eine formale Verbindung zur Stadt her. Während die Geradlinigkeit der Gleise an den Stationen breiter und skulpturaler wird, ist sie im städtischen Umfeld ein minimales, statisches, konstruktives Element. Die technische Ästhetik des Systems steht im Kontrast zu den glatten, dynamischen Formen der Stationen und schafft an jedem Ort eine einzigartige architektonische Situation.
Das aufgeständerte TSB-System befördert die Fahrgäste auf der Höhe der obersten Stockwerke der Wohngebäude durch die Stadt. Dachelemente definieren die Bahnsteige als autonome urbane Zonen: Bei Stationen mit Mittelbahnsteig bilden die gebogenen Profile einen zentralen Raum, der durch ein System von automatischen Türen von den Gleisen getrennt ist. Öffnungen im Dach und seitliche Verglasungen lassen die Bahnsteige großzügig wirken und sorgen auch in Zeiten höchster Beanspruchung für einen klaren Überblick. Bei Bahnhöfen mit Seitenbahnsteigen bildet der gebogene Dachbereich einen von der Stadt abgetrennten Raum, der dennoch eine visuelle Verbindung zur Stadt aufrecht erhält.
In bestimmten Bereichen kann die Fassade auch mit speziell angefertigten Teilen geschlossen werden. Um den Raum offen und übersihtlich zu halten, sind wesentliche technische Einrichtungen wie Beleuchtung, Anzeige- und Informationssysteme und Sitzgelegenheiten in die Dachelemente und die Bereiche mit den automatischen Türen integriert.
Dank seiner autarken Technologie könnte das TSB-Magnetbahnsystem weltweit an zahlreichen Standorten und in vielen Anwendungen eingesetzt werden. Neben den Entwürfen für die Magnetschwebebahn-Stationen schlug GRAFT auch einen fiktiven, aber realisierbaren Magnetschwebebahn-Trassenplan für Berlin vor, der Standorte verbindet, die ein großes Potenzial für die Entwicklung der Stadt erschließen würden - den Hauptbahnhof, die Charité, den Charité Campus Virchow Klinikum und die neue TXL Urban Tech Republic. Mit den Stationen Charité Mitte und Charité Campus Virchow Klinikum könnten zwei zentrale Standorte zu einem gemeinsamen Campus verbunden werden, zwischen denen sich Patienten, Mitarbeiter, Forscher und Materialien schnell und unkompliziert bewegen können.