Am Karlsbad

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Ansicht des neuen Gebäudes in der Straße Am Karlsbad
WorkAdaptive Reuse
Projektart
Büroneubau im denkmalgeschützten Kontext
Status
In Bearbeitung
Ort
Berlin
Zeitraum
Aktuell
Größe
27.136 m²
Auftraggeber

Konzern Versicherungskammer

Wettbewerb
1. Preis
Renderings
bloomimages

Für die Erweiterung und Stärkung ihres Unternehmensstandortes hat die Feuersozietät Berlin Brandenburg einen Wettbewerb ausgelobt, aus dem GRAFT als Sieger hervorgingen. Das Traditionsunternehmen hat seinen Unternehmenssitz seit rund 90 Jahren Am Karlsbad 4-5 in Berlin, südlich des Landwehrkanals und gegenüber von Potsdamer Platz und Staatsbibliothek.

GRAFT vervollständigt die repräsentative Blockrandbebauung mit einem Neubau-Ensemble. Die kontextspezifische Architektur repariert und stärkt die städtische Blockstruktur und schreibt respektvoll die Geschichte der denkmalgeschützten Bestandsbauten weiter.

Axonometrische Ansicht des Ensembles

Der Neubau grenzt direkt an das bestehende Gebäude der Feuersozietät Berlin von 1936 und entwickelt sich bis zur Bissingzeile, wo ehemalige Parkplatzflächen überbaut werden. Aus der Verbindung von Alt- und Neubauten entsteht ein Campus mit internen Wegeverbindungen und vier grünen Innenhöfen. Jeder der Höfe erhält seine eigene Identität, wobei das Herz des Campus der große Bestandshof der Feuersozietät bleibt.

Ansicht des Neubaus in der Straße Am Karlsbad

Die nordöstliche Seite des Blockes ist historisch durch die Ausbildung einer deutlichen städtischen Kante und große Verwaltungsbauten geprägt. Der Neubau nimmt diese Bauflucht der Straße Am Karlsbad auf. Seine Fassade zitiert die gestalterischen Mittel der Bestandsgebäude, wie die an der Mittelachse orientierte Spiegelsymmetrie und die Staffelgeschosse, entwickelt aber ihre eigene Stärke. Sie inszeniert bewusst den Übergang von einer Lochfassade hin zu noch stärker geöffneten Bereichen im Mittelteil.

Auch im Südwesten, an der Bissingzeile, wird der Blockrand geschlossen. Allerdings wird hier die historische, mäandernde Logik der vor- und zurückspringenden Gebäudekörper aufgenommen und weitergedacht. Dadurch entstehen deutliche Adressen, Entrees und „Vorgärten“, die die Maßstäblichkeit der Wohnstraße beibehalten.

Ansicht des Neubaus von Süden in der Bissingzeile

Die Fassade dieser Gebäude ist durch ein „grid“ von 5,40 Meter Breite geprägt, das sich über die verschiedenen Baukörper zieht. Dadurch werden die einzelnen Gebäudeteile optisch als zusammengehörig wahrgenommen und der Campus-Gedanke gestärkt. Dank der gewählten Geschosshöhen und unterstützt durch die ausgleichende Wirkung der Fassade können in den Baukörpern unterschiedliche Nutzungen, ob Wohnungen oder Büros, realisiert werden.

Die innerstädtische Lage verleiht dem Projekt eine hervorragende ÖPNV-Anbindung mit Bus, U-Bahn und S-Bahn in der Nähe und die Chance, die üblichen, autozentrierten Mobilitätskonzepte multimodal zu erweitern. Umweltfreundliche Alternativen, wie der Radverkehr, Sharing-Angebote und Elektromobilität werden unter den Aspekten der Sichtbarkeit, einfachen Erreichbarkeit und des gefühlten Komforts in die Planung integriert. Das bedeutet beispielsweise, das gerade auch im Erdgeschoss überdachte und gesicherte Fahrradstellplätze, Umkleiden und Duschen oder Angebote für einfache Reparaturen realisiert werden.

Der gesamte Campus wird als Mobilitätshub konzipiert – und die Mobilität nicht alleine in der Tiefgarage untergebracht.

Neue Büros im Dachgeschoss, durch große Fenster sieht man das Panorama des Postdamer Platzes
Begrünte Dachterrasse des Neubaus
Projektpartner
Georg Schmidthals, Lars Krückeberg, Wolfram Putz, Thomas Willemeit
Projektleitung
Jan Frechen, Achim Krayl, Alexander Moritz
Projektteam
Marco Falzoni, Daniel Finck, Onur Kemal Kösedağ, Leon Jakob Seibert