Unser CO2 Fußabdruck entsteht nicht nur durch Schwerindustrie, sondern auch direkt in unseren Häusern. Über ihren gesamten Zyklus gerechnet, sind Gebäude für bis zu 39% der Kohlendioxid-Emissionen in den USA verantwortlich. Die zweitgrößte Quelle der Umweltverschmutzung durch CO2 liegt im Bereich der Mobilität. Das Baugewerbe und die Autoindustrie haben also die Chance und die Verantwortung, Umweltverschutzung substantiell zu reduzieren.
Die Tatsache, dass Autos der Zukunft leise und emissionsarm sein werden, lässt darauf schließen, dass auch das gesamte Verkehrswesen und Stadtplanung vor großen Veränderungen stehen. Statussymbole, wie das Besitzen eines eigenen Fahrzeugs könnten neben Alternativen wie dem car sharing an Bedeutung verlieren. Die Kategorien der Immobilie und der Mobilität lassen sich stärker vernetzen - dies bietet für Architekten die Chance, "mit" Mobilität zu entwerfen.
GRAFT wurde beauftragt drei prototypische, gesunde Plus-Energie-Häuser zu bauen, um zu beweisen, dass nachhaltiges Bauen möglich ist. Die drei Holzbauten sind autonom, generieren ihren eigenen Strom, inklusive eines Energieüberschusses, der zum Laden eines Elektroautos verwendet werden kann.
Die drei prototypischen Mobility-Plus-Energiehäuser sind vollständig aus nachhaltigen und gesunden Materialien hergestellt, die zudem wiederverwendbar oder rezyklierfähig sind. Durch den holistischen Ansatz erzeugen die Häuser einen Energiekreislauf, der die Immobilie mit Mobilität verbindet.
CO2 Reduktion durch intelligente Planung
Die Gebäude sind als Plusenergiehäuser geplant; dies bedeutet, dass sie mehr Energie erzeugen, als sie im durchschnittlichen Betrieb benötigen. Die elektrische Energie wird durch auf dem Dach installierte Photovoltaik-Anlagen generiert. Diese versorgen auch die Wärmepupmen, die das Haus mit Warmwasser versorgen. Während der Sommermonate werden die Pumpen zum Kühlen des Hauses verwendet.
Alle Häuser verfügen über Fußbodenheizung, mit zusätzlichen Handtuchwärmer in den Badezimmern. Ein Lüftungsgerät mindert außerdem Wärmeverlust, reguliert das Feuchtigkeitslevel und reduziert die Belastung durch Pollen. Ein intelligentes Energie-Management-System, das die Batterie beinhaltet, reduziert tägliche Spitzenlasten. Wärmepumpen, Kühlschränke, Spül- und Waschmaschinen und Batterie-Ladestationen für Elektroautos werden angeschaltet, wenn der restliche Energieverbauch im Haus relativ niedrig ist. Eine Wasseraufbereitungseinheit, sowie eine Regenwasserzisterne stellen sicher, dass hauptsächlich Grau- oder Regenwasser für den Garten und die Toiletten verwendet werden. Jede kWh, die nicht in das Stromnetz eingespeist wird, kann von den Mietern kostenfrei genutzt werden.
Mobilität ist ein essentieller Asepkt im Leben moderner Gesellschaften. Angesichts endlicher Ressourcen für fossile Brennstoffe und des großen ökologischen und gesundheitlichen Schadens durch Verbrennungsmotoren, ist es von hoher Bedeutung Mobilität klimafreundlicher zu gestalten. Elektroautos stellen hierfür eine sinnvolle Alternative dar
Die Plusenergiehäuser von GRAFT liefern den Strom für Elektromobilität aus dem Überschuss nachhaltiger Solarenergie. Nach Abzug der Energie, die das Haus selbst benötigt, kann der Überschuss der Photovoltaikanlage ein Elektroauto für Distanzen von 7.000-19.500km betanken.
So schließt das Projekt einen Energiezyklus, der Mobilität (Elektroauos) und Immobilie (Architektur).
Intelligente Resourcen und gesunde Materialien
Die Plusenergiehäuser sind aus nachhaltigen und gesunden Materialien, wie Holz und Holzfaserisolierung, hergestellt, die vollständig wiederverwendbar oder rezyklierfähig sind. Die Küche und eine Kaminskulptur sind das Herz des Hauses. Die Skulptur und das Treppenhaus zwischen Erdgeschoss und 1. OG sind vollständig in Lehm verputzt, wodurch ein besseres Innenklima erzeugt wird. Dasselbe gilt für die Flure im oberen Geschoss.
Die Gebäudematerialien wurden sorgfältig hinsichtlich ihres gesamten Lebenszyklus untersucht: von Produktion, über Verwendung bis hin zur Instandhaltung, Austauschbarkeit und schließlich Abriss, Entsorgung oder Wiederverwendbarkeit. Gebäudematerialien wir die Isolierung wurden auf ein Minimum reduziert und, wenn möglich, nicht verklebt, sodass sie wiederverwendet werden können.