GRAFTs Entwurf für das Viking Age Museum in Oslo positioniert sich in einer einmaligen historischen Landschaft und wird in das Freilichtmuseum im Zentrum der Halbinsel Bygdøy integriert. Die lange, lebhafte Geschichte des Wikingermuseums und dessen Ausstellungen verlaufen in einer durchgehenden Bewegung über und durch das Areal, in der sich die Museumserweiterung befindet.
Der Entwurf hebt die Landschaftselemente leicht an und lässt so den Blick der Anwohner und Besucher auf die nördliche Umgebung unverbaut. Das Raumprogramm des neuen Museums verknüpft sich mit der topographischen Form und fügt sich in die parkähnliche Landschaft ein, umgeben von historischen Gebäuden und offenem Gelände.
Durch die unterirdische Integration des Neubaus bleibt die umgebende Gebäudestruktur ungestört und bewahrt die einmalige Besuchererfahrung.
GRAFTs Design für die Erweiterung des Museums beinhaltet und betont das Wesen und den Charakter des originalen Gebäudes, das 1932 von Arnstein Arneberg entworfen wurde. Im Gegensatz zu dem bestehenden, relativ geschlossenen Gebäude, wird das neue Museum in die Landschaft integriert und lädt die Besucher zum Erkunden der vollständigen Sammlung ein. Architektonisch wird die Erweiterung zum Herzen der Landschaft, die sich in das Gebäudekonzept einfügt. Um den „Icon Trail“, der die drei Wikingerschiffe inszeniert und in Kontext mit den Ausgrabungen setzt, sind Ausstellungsräume mit Wechselausstellungen angeordnet, die neue Perspektiven auf Arnebergs Museum zulassen.
Wie ein Wikingerschiff auf hoher See, treibt Arnebergs Gebäude auf der grünen Landschaft der Museumserweiterung. Der Entwurf bezieht sich auf die Idee eines Schiffes, das die aufgewühlte See überquert, zugleich erinnert er an die traditionellen Wikinger-Schiffsgräber und Grabhügel, in denen die Schiffe gefunden wurden. Die Besucher werden so zu den Entdeckern der Schiffe und erfahren die Fülle der großen Sammlung des Museums in neuer Interpretation.
Das architektonische Konzept wird durch das strukturelle Design unterstützt, indem die vorhergesehene Geometrie aktiv für die strukturelle Lösung genutzt wird. Der museale Rundbau erschließt sich den Besuchern über die Chronologie der Ausstellung und gibt eine Einführung in das wikingische Konzept von Leben und Leben nach dem Tod. Die Dachöffnungen interpretieren auf eine architektonische Weise den Eingang zu Walhalla, fügen dem historischen Gebäude so eine sakrale Narrative hinzu.