Das Russisch-Jüdische Museum bringt neues Leben in eines der spektakulärsten Wahrzeichen Moskaus- die von Konstantin Melnikov entworfene Bakhmetevsky Busgarage.
Die riesige 154 x 54 Meter umfassende Garagenhülle wird das Russisch-Jüdische Museum beherbergen. Ursprünglich erbaut um viele Busse unterbringen zu können, wird das Gebäude nun als Museum umgestaltet und soll mehrere Museen, darunter ein Kindermuseum, einen Lernort und große Flächen für Mehrzweck- und Wanderausstellungen unterbringen. Außerdem sollen ein Auditorium mit bis zu 800 Plätzen, kleinere Hörsäle, ein Restaurant mit Bar und ein Museumsshop, sowie Raum für die Administration und die Angestellten geschaffen werden.
Der Entwurf wendet sich den Aspekten zu, die exemplarisch für die diversen, kulturelle Wurzeln der russisch-jüdischen Gesellschaft stehen. Wie lässt sich eine Beziehung zwischen der historischen und heutigen Aktivität der russisch-jüdischen Gemeinschaft räumlich definieren? Wie kann das Erbe der Melnikov Garage (eine Ikone des russischen Konstruktivismus) geschützt werden, und gleichzeitig die Vergangenheit und Zukunft des russischen Judentums symbolisch kommunizieren?
GRAFT schlägt vor, die ursprüngliche Form des Gebäudes in ihrem Originalzustand zu belassen. In seiner gesamten und klaren Form bleibt es so als Monument erhalten. Die architektonische Intervention besteht aus einer wellenförmigen Museumslandschaft, die das Innere der ehemaligen Busgarage für neue Nutzungen aktiviert.
Auf verschiedenen Ebenen werden Räume für Wanderausstellungen, Kunstmessen, Konzerte und Konferenzen geschaffen. Die Intervention illustriert eine direkte Beziehung zwischen Vergangenheit und Zukunft. Auf der unteren Ebene wird die Geschichte des russischen Judentums dargestellt, in der oberen Ebene befidet sich die Präsentation der Aktivitäten heutiger russisch-jüdischer Gemeinschaften. Der formelle Kontrast zwischen den Räumen wird durch die Innenarchitektur des Melnikov- Gebäudes hervorgehoben. Hier treffen zwei architektonische Identitäten aufeinander und treten in Kooperation, um eine neue Balance und Synthese einzugehen.