Der Johanna und Eduard Arnhold Platz – Ein Vorbild für heute
Zur öffentlichen Erinnerung an das mäzenatische Stifterpaar Johanna und Eduard Arnhold und das zivilgesellschaftliche Engagement des jüdischen Bürgertums in Berlin wird kommenden Donnerstag, 17.6. erstmals das von Peter von Becker initiierte Projekt eines neuen Johanna und Eduard Arnhold Platzes in der Mitte Berlins vorgestellt: mit den ersten Entwürfen und Statements für eine künstlerisch-urbanistische Gestaltung durch GRAFT Gründungspartner Lars Krückeberg und die Künstler*innen Tatjana Doll, Julian Rosefeldt, Karin Sander.
Lars Krückeberg war 2018/2019 Stipendiat in der vom Ehepaar Arnhold an den Deutschen Staat gestifteten Villa Massimo in Rom, wo er das Projekt Relativer Kosmos – Fragmentierter Oikos realisierte.
Ziel der neu gegründeten Arnhold Initiative ist es, mit einer Würdigung des herausragenden Paares Johanna und Eduard Arnhold zugleich an eine Reihe mit ihnen verbundener, gleichfalls jüdischer Frauen und Männer zu erinnern, die für das öffentliche Leben in Berlin und darüber hinaus für ganz Deutschland einmal prägend gewirkt haben.
Ihre Namen sind durch die nationalsozialistische Barbarei ab 1933 ausgelöscht worden, ihre Lebensleistung ist aus dem öffentlichen Gedächtnis zumeist getilgt, ihre Gesellschaftsschicht untergegangen – wie auch das frühere Berliner Tiergartenviertel. Dort fehlt für diese einstigen Bewohner und Mäzene bis heute eine unübersehbare öffentliche Erinnerung. Allein James Simon wird aus jenem Kreis jüdischer Bürger inzwischen auf der Museumsinsel mit der nach ihm benannten neuen Galerie zu Recht gewürdigt. Doch für die anderen gibt es kein ihrer Bedeutung angemessenes, längst überfälliges Zeichen.
Die Stiftung Brandenburger Tor ist der Gastgeber im Max Liebermann Haus – so wie es an dieser Stelle einst Max und Martha Liebermann für Johanna und Eduard Arnhold waren, deren private Gemäldesammlung in Berlin-Tiergarten die größte Kollektion von Liebermanns Werken enthielt.